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Deutschland: Streaming dominiert, während die Zahl der traditionellen Fernsehzuschauer schrumpft

Deutschland: Streaming dominiert, während die Zahl der traditionellen Fernsehzuschauer schrumpft

Einer Studie zufolge rückt Streaming in Deutschland in den Mittelpunkt, während die Zahl der traditionellen Fernsehzuschauer zurückgeht.

Nielsen, ein Global Player in den Bereichen Zuschauermessung, Daten und Analyse, hat eine große Studie zum Medienkonsum in Deutschland veröffentlicht.

Der umfassende Bericht befasst sich mit den aktuellen Trends in den Nutzungsgewohnheiten von Video, TV und Audio sowie auf Social-Media-Plattformen, dem Vertrauen in Werbung und dem Vertrauen in die Nachrichtenberichterstattung.

Der Bericht zeigt einen deutlichen Wandel in den deutschen Sehgewohnheiten, wobei die Nutzung von Streaming-Diensten erstmals höher ist als die von linearem Fernsehen.

Die Studie zeigt, dass 77 % der Deutschen wöchentlich Video-Streaming-Dienste nutzen, ein Anstieg von 7 %-Punkten im Vergleich zum Vorjahr und 13 % in den letzten drei Jahren, was bedeutet, dass sie eine höhere Nutzungsrate haben als lineare TV-Sender, und Streaming ist mittlerweile beliebt die bevorzugte Art, Inhalte zu konsumieren.

Der Bericht zeigt, dass die Nutzer von Streaming-Diensten überwiegend jünger sind, wobei 92 % der 18- bis 34-Jährigen diese wöchentlich nutzen. Das größte jährliche Wachstum verzeichnete jedoch die Altersgruppe der 35- bis 54-Jährigen, die einen deutlichen Anstieg um 10 %-Punkte auf 83 % verzeichnete. Während die Altersgruppe der 55- bis 69-Jährigen erwartungsgemäß nach wie vor die geringste Nutzerzahl aufweist, verzeichnete diese Bevölkerungsgruppe im Jahresvergleich einen Anstieg um 8 %-Punkte.

Der Bericht hebt die wachsende Beliebtheit von Streaming-Plattformen wie Netflix, Amazon Prime Video und YouTube hervor, insbesondere bei jüngeren Bevölkerungsgruppen. Weitere wichtige Erkenntnisse aus der Mediennutzungsstudie sind:

Spitzenreiter treten hervor: Netflix und Amazon Prime Video sind die Spitzenreiter, wobei 56 % der Befragten wöchentlich auf jede Plattform zugreifen – ein Anstieg von 6 % für Amazon Prime Video und ein Anstieg von 4 % für Netflix. Disney+ bleibt unverändert bei 29 %. Tatsächlich ist ein Rückgang von -4 % bei Haushalten zu verzeichnen, die kein Streaming-Abonnement haben.

Netflix gewinnt neue Nutzung: Netflix führt die neuen Nutzungscharts für 2024 an: 18 % der Befragten gaben an, dass sie in diesem Jahr mit der Nutzung des Dienstes begonnen oder ihn abonniert haben. Amazon Prime Video lag bei 16 %, Disney bei 11 %.

Das traditionelle Fernsehen schwächelt: Die täglichen Einschaltquoten der öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF sind auf 39 % gesunken, die wöchentlichen Einschaltquoten liegen bei 73 %, was auf einen Rückgang der Dominanz des linearen Fernsehens hindeutet.

Connected TV (CTV) ist auf dem Vormarsch: Über drei Viertel (76 %) der Befragten kennen CTV oder haben es bereits genutzt, und über ein Drittel (35 %) gibt an, es entweder täglich oder mindestens dreimal zu nutzen Woche. 61 % der Nutzer greifen über einen Smart-TV auf CTV-Dienste zu, 29 % nutzen dazu einen Streaming-Stick.

Sorgen vor Fake News: Fast drei Viertel der Befragten (74 %) haben eindeutige Bedenken hinsichtlich Fake News, wobei 41 % große Bedenken darüber zum Ausdruck bringen, was einem Anstieg von 5 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. 69 % der Befragten gaben an, dass Social-Media-Plattformen das am wenigsten vertrauenswürdige Medium sind, wenn es um Fake News geht, wobei das Radio am vertrauenswürdigsten ist und nur 23 % besorgt sind, was einem jährlichen Rückgang von -3 % entspricht.

Instagram legt zu: Während über drei Viertel (76 %) der Befragten WhatsApp täglich nutzen, hat Instagram erstmals Facebook überholt: 36 % geben an, die Plattform mindestens täglich zu nutzen. Facebook liegt mit 35 % täglicher Nutzung an dritter Stelle, YouTube mit 33 % an vierter Stelle und TikTok mit 18 % an fünfter Stelle.

Fernando Reimann, EMEA Thought Leadership & Innovation Lead-Nielsen: „Dies ist eine faszinierende Studie, die die veränderten Sehgewohnheiten und den Inhaltskonsum der deutschen Bevölkerung aufdeckt. Die Ergebnisse verdeutlichen den Wandel in der Art und Weise, wie die Deutschen Medien konsumieren, da wir versuchen, die Wünsche der Menschen und die aktuellen Trends rund um Medien und Werbung besser zu verstehen. Es ist ganz klar; Streaming-Dienste sind keine Neuheit mehr, aber sie sind die wichtigste Plattform für Videounterhaltung, beginnen die Medienlandschaft zu dominieren und werden definitiv bleiben.“

www.nielsen.com

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