So unkonventionell ist das neue Mentoringprogramm GROW
Fast jeder Verband oder Verein bietet ein solches Instrument zur Personal- und Karriereförderung in den verschiedensten Formen an. Häufig betreuen darin ältere und erfahrene Mentoren die Nachwuchskräfte in regelmäßigen Treffen. Das Content Marketing Forum geht mit seinem neuen Programm jedoch entschieden andere Wege: Denn der Fachverband setzt gezielt nicht auf alte Branchenhasen, um die teilnehmenden Young Talents beim Einfinden in die Agenturszene zu unterstützen.
Wie können Agenturen den eigenen Nachwuchs fördern und an sich binden? Diese Frage stellen sich derzeit zahlreiche Arbeitgeber und Unternehmen - angesichts des um sich greifenden Fachkräftemangels. Eine Antwort darauf verspricht das Mentoringprogramm GROW. Ins Leben gerufen wurde das Programm von der erst Anfang dieses Jahres gegründeten Initiative "NextGen", einem eigenen Gremium innerhalb des Content Marketing Forums (CMF) für und von jungen Talenten im Bereich Content Marketing. Neben den Themen Female Empowerment und New Work beschäftigt sich das Gremium vor allem damit, junge Talente zu fördern und beim Berufseinstieg zu unterstützen.
"Zum einen wollen wir diesen jungen Leuten eine Stimme geben und zum anderen auch dafür sorgen, dass sie gehört werden", erklärt Florine Geller, Senior Digital Consultant bei Muehlhausmoers Corporate Communications und Vorsitzende des CMF-Gremiums NextGen. Um ihre Ziele zu erreichen, arbeitet die Initiative an mehreren Maßnahmen - eine davon ist das GROW-Mentoringprogramm. "Unsere Erfahrung aus dem Vorstand des Gremiums hat gezeigt, dass wir alle gerne ein solches Mentoring gehabt hätten, als wir unsere berufliche Laufbahn gestartet haben", erklärt Geller die Idee dahinter.
Und die besteht konkret daraus, dass man gezielt keine älteren Mentoren ins Boot holt, um die jungen Berufseinsteigenden zu coachen. "Das bietet die Vorteile, dass die Erfahrungen, die geteilt werden, noch alle recht frisch sind und es ermöglicht eine Kommunikation auf Augenhöhe", erläutert Geller. Als Junior stehe man schließlich vor ganz anderen Challenges, als dies bei Directors oder Geschäftsführenden der Fall sei. Darüber hinaus ist das Programm vollkommen flexibel gestaltbar. "Wir möchten da keinen starren Rahmen vorgeben. Manchen Mentees reicht möglicherweise ein monatliches Telefongespräch, andere wollen ganz spontan Kontakt aufnehmen können, wenn sich Fragen ergeben", erklärt Lisa Schwarz, Junior Editorin bei der Agentur 3st Kommunikation, und ebenfalls Teil von NextGen.
„Uns ist wichtig, dass wir mit dem Programm ein dauerhaftes und lebendiges Netzwerk schaffen,“Lisa Schwarz.
Doch wer jetzt denkt, dass es bei dem Programm vor allem darum geht, junge Leute in die Agenturbranche zu locken und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, liegt falsch. "Unsere NextGen-Initiative richtet sich per se an junge Menschen und hat es sich nicht zur Aufgabe gemacht, den Fachkräftemangel hierzulande zu lösen – das ist ein demografisches und gesamtgesellschaftliches Problem", ordnet Regina Karnapp, Geschäftsführerin des CMF, ein. Viel eher ziele das Programm darauf ab, die, die schon da seien, auch zu halten. Schließlich sei der stetige Wechsel der Agenturen sowie die Abwanderung in andere Branchen ein weiteres großes Problem. "Bei GROW geht es darum, dem vorzubeugen und den Young Talents das Gefühl zu geben, dass sie weiterkommen und sich darüber hinaus aufgehoben fühlen in der Branche", betont Karnapp.
